Türme im Tal werden teuer

Das Projekt wurde in aller Eile abgespeckt, der Zeitplan ist denkbar eng: Die Entwurfsplanung für den Entdeckerturm an der Fundstelle des Neandertalers muss bis zum 2. März bei der Bezirksregierung eingereicht werden.
Die ersten Entwürfe für die beiden Aussichtstürme im Neandertal liegen jetzt vor, und wie bei allen großen Bauprojekten scheint schon eines klar: Die Kosten steigen. Der Kreistag hatte die Mittel im Dezember auf 650.000 Euro begrenzt, jetzt liegen die Schätzungen schon bei € 877.000.
Gespannt sein kann man schon mal auf die Projektbestandteile die für die hohen Baukosten woanders eingespart werden müssen, zum Projekt gehören ja auch zwei Ranger für zwei Jahre und eine Tourismusfachkraft für ein Jahr.
Und dann die Optik: Die Fundstelle ist ja an sich schon eine krude Sache, alles ziemlich virtuell, wenn man bedenkt was das seinerzeit gekostet hat. Aber der Entwurf für den Panoramaturm, mit dem klassischen Stil einer DDR-Grenzanlage, der ist so richtig peinlich. Der Redakteur der WZ hörte gar die Düssel wieder “ durch eine wild-romatische Klamm“ rauschen,verstieg sich in einem Kommentar dazu die Planung zu einem „mystischen Treffpunkt für die ganze Welt“ hochzujazzen.
Die Künstler der berühmten Düsseldorfer Malerschule, die im vorvorigen Jahrhundert zum Malen und Feiern in das Landschaftsidyll Neandertal gepilgert sind, würden den heutigen Planern und dem Schreiberling wahrscheinlich die Pinsel an den Kopf werfen 🙁