Ittertal: Wegsperrung und Neubau

Im Ittertal ist an Skandalen und Skandälchen kein Mangel, im tiefen Bacheinschnitt zwischen Haan und Solingen bietet sich mal wieder Gesprächsstoff, und diesmal auch für „die Politik“: Die Anwohner des Schaafenkottens erkämpfen sich nach jahrelangem Gezerre eine neue Zufahrt zu ihrem Haus, nachdem ihnen ihr Nachbar den einzigen befahrbaren Weg versperrt hat.

Das alles geht auf eine Provinzposse der besonderen Art zurück, dabei geht es um einen langen Rechtsstreit zwischen Stadtverwaltung und dem Besitzer der Bruchermühle, über eine nicht erteilte Baugenehmigung, eine Abrissverfügung der Stadt Haan, ein ebenfalls nicht ins Grundbuch eingetragenes Wegerecht, einen gesperrten Wanderweg, und das allseits beliebte Bürgermeister-Bashing durch die Haaner Gemeinderatsmitglieder. Fast alles was dazu zu sagen wäre ist nachzulesen unter dem Stichwort Bruchermühle bzw. Schaafenkotten in der Rheinischen Post.
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Neuestes Fakt seit dieser Woche ist, dass die Zufahrt zum Schaafenkotten jetzt über die Breidenmühle erfolgt, und zwar auf dem talseitigen Wall des ehemaligen Mühlengrabens, der auf etwa 400m Länge eine Schotterdecke erhalten hat. Das alles mitten durchs Naturschutzgebiet, und eigentlich auch keine Zierde für das denkmalgeschützte Ensemble Schaafenkotten, in dem früher mal Rasiermesser geschliffen wurden.
Die Planung ist schon seit über einem Jahr bekannt, die AGNU hat darüber diskutiert und Vorschläge für Ausgleichsmaßnahmen gemacht, die Frösche wurden untersucht, der Landschaftsbeirat des Kreises Mettmann hat´s diskutiert und mangels Alternativen durchgewinkt. Nur „die Haaner Politik“ hat´s voll verschlafen, ist doch der Umweltausschuß übergangen worden, und die Gemeinderäte haben von der Baumaßnahme erst durch aufgeregte Spaziergänger erfahren.
Man würde sich wünschen die Damen und Herren hätten sich seinerzeit auch mal blicken lassen, als das Ittertal jahrelang als Abwasserrinne für die Giftfracht aus einem Solinger Galvanikbetrieb diente, und man nicht mal seinen Hund aus der Itter saufen lassen konnte. Oder sich mal ordentlich quergestellt, wenn die Nachbarstadt Solingen rings ums Naturschutzgebiet vier! Gewerbegebiete in den Regionalplan schreiben will, deren Zulieferverkehr dann durch die Haaner Innenstadt den Weg zur Autobahn sucht.
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