Kröten, Müll und der Blick übers Tal

Die AGNU ist zwar nur eine kleine Truppe in einer verschlafenen Kleinstadt am Rande des Rheinlands, muss sich aber, was die Aktivitäten angeht, nicht verstecken. Was unsere Naturschutzmaßnahmen angeht, drehen wir ein ziemlich großes Rad: Biotoppflege und -entwicklung auf eigenen Flächen, Landschaftswacht, Vogelschutz, alles wird von einer stattlichen Zahl von Mitarbeitern getragen, und das ist im Kreis Mettmann beileibe nicht überall so.
Zwei Aktionen aus den letzten Tagen: Angeführt von Vorstand Sven Kübler hat die AGNU im Stadtbereich den Kampf gegen den Müll aufgenommen, dabei kam im Umfeld des Nachbarsbergs eine Menge Plastik, Glasflaschen, Dosen und der übliche Dreck zusammen, Höhepunkt der Funde waren ein abgemeldetes, seit Ewigkeit verrottendes Auto.
Für den März und den April sind die sogenannten Abendspaziergänge in Unterhaan geplant (Orga: Charlotte Schmitz).

Wichtig in jedem Frühjahr ist die Überwachung und der Schutz der einheimischen Amphibienbestände, dazu stellt die AGNU seit vielen Jahren ein Team auf, das sich um den Zaunbau und den Transport der Tiere am Hermgesberg / Osterholz kümmert. Der Zaun steht seit letztem Wochenende, die Saison startete fulminant mit der Haaner „Krötenmutter“ Beate Wolfermann, die es bis in die WDR-Lokalzeit Bergisches Land schaffte .

Die Ergebnisse der vergangenen Jahre sind übrigens frei zugänglich in der öffentlichen Datenbank observation.org , dort kann auch jedermann die Frösche- und Krötenbeobachtungen aus seinem Garten eintragen. Alle Beobachtungen gehen in die Daten des Arbeitskreises Amphibien- und Reptilien NRW ein, und dienen damit dem überregionalen Naturschutz.

Braunkohledampf über dem Rheintal, von Krickhausen aus gesehen. (2. Februar 2019, Foto: Armin Dahl)

Blick über den Tellerrand
Wer von Haan aus Richtung Hilden übers Rheintal schaut, sieht sie bei gutem Wetter qualmen, die Kraftwerke im rheinischen Braunkohlerevier rund um Garzweiler und den Hambacher Forst. Diese Kraftwerke gehören zu den größten CO2-Dreckschleudern, was nicht einmal von der Landesregierung bestritten wird. Für die Abschaltung dieser Dinosaurier der Industrie demonstrieren momentan unsere Kinder und Enkelkinder, unter dem Schlagwort #fridaysforfuture, angeführt wird die Bewegung von der schwedischen Aktivistin Greta Thunberg.
Dabei müssen sie sich allerdings von ihren Schulen und Lehrern allerlei Unsinn anhören, gestreikt wird nämlich Freitags, und unverschämterweise auch noch zur Schulzeit. Bundespräsident und Kanzlerin haben schon ihr Verständnis geäußert, was aber Landesministerien und die Schulleiter nicht daran hindert, den Nachwuchs mit Repressalien zu überziehen. In Solingen demonstrierten gestern trotzdem 700 Schüler, nächste Woche folgt die Großdemo in Düsseldorf, dort werden einige tausend Menschen erwartet.
Es gilt also jetzt unsere Kinder dabei zu unterstützen, Ihnen den Rücken zu stärken und für die berechtigten Anliegen ein wenig Haltung zu zeigen. Die Kinder schwänzen nicht, sie kämpfen für ihre und unsere Zukunft!
Online-Petitionen zu unterschreiben ist ja ganz nett, aber am besten ist es wohl, am 15. März mal selbst hinzufahren: Start des Demonstrationszuges ist um 11.00 Uhr am Rathaus in Düsseldorf. Erreichbar mit dem Schnellbus 50 ab Haan Markt, Abfahrt 10.08 Uhr

3 Gedanken zu “Kröten, Müll und der Blick übers Tal

  1. Für die, die es näher zur Demo haben wollen, fährt sicher auch ein Zug zum Wuppertaler Hauptbahnhof. Von dort ist es nur ein Katzensprung zur Kluse (Großkino, Schauspielhaus), wo um 10:00 Uhr am 15.03. die Kids aus dem Großraum Wuppertal zusammen kommen wollen.

  2. Vom Bahnhof Gruiten hat man die freie Wahl, ob man mit dem Zug nach Düsseldorf oder Wuppertal fährt … 🙂

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