Vorsicht ist die Mutter der Lachshäppchens

Rechtzeitig vor Weihnachten noch ein kleiner appetitanregender Beitrag aus der Verbraucherschutzecke:  Greenpeace hat Ende November/Anfang Dezember 2016 insgesamt 54 Fischprodukte im  Labor auf Ethoxyquin untersuchen lassen.
Das Resultat: In allen 38 Speisefischen, die aus konventioneller Aquakultur stammen, wurde Ethoxyquin nachgewiesen. Die Fischproben stammen aus deutschen Supermärkten und Biomärkten. Untersucht wurde Tiefkühlfisch sowie geräucherter und frischer Fisch aus Aquakultur, Bio-Aquakultur und Wildfänge.
Bei 32 Proben der Zuchtfische lag die Ethoxyquin-Belastung über dem gesetzlichen Grenzwert für Fleisch, d.h. es wurde Ethoxyquin von über 50 Mikrogramm pro Kilogramm (50 μg/kg) gefunden. Für Fisch gibt es bisher keinen Grenzwert.
Ethoxyquin ist eine Chemikalie, die früher als  Pflanzenschutzmittel verwendet wurde, aber für diesen Zweck EU-weit seit 2011 verboten ist. Ethoxyquin wird jedoch nach wie vor in großen Mengen konventionellem Tierfutter beigemengt, um dieses für den Transport haltbar zu machen. Wer sich über die Chemie des Ethoxyquins informieren will findet hier ein paar basale Informationen.
Die ganze Geschichte ist übrigens nicht neu, die Ethoxyquin-Diskussion gibt es schon lange, der europäische Lebensmittelbehörde EFSA Studien fehlen angeblich Studien zu Langzeitauswirkungen. Da kann man aus Verbraucherschutz-Sicht nur sagen: Vorsicht ist die Mutter der Lachshäppchen, wer die Wahl hat sollte lieber einen Bogen um cyclische Kohlenwasserstoffe machen, auch wenn sie „nur“ zur Konservierung eingesetzt werde. Verbotene Pflanzenschutzmittel haben in Fisch nichts zu suchen, Fische aus konventioneller (auch zertifizierter!) Aquakultur sollte man besser im Regal liegen lassen und Wildfische wählen.
Die komplette Greenpeace-Tabelle zum Anschauen und Ausdrucken vor dem Einkauf des Weihnachtsessens findet sich hier zum Download. Darin finden sich übrigens auch eine ganze Reihe unbelasteter Produkte, auch aus der Rubrik „Gut und günstig“.

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