Auf Orchideensuche ins Ittertal

Auf Orchideensuche ins Ittertal

Auf Orchideensuche ins Ittertal

Unser Fund: Gefl. Knabenkraut (Dactylorhiza maculata)

Hans-Werner und ich waren früh morgens, am 26.6.2025 im Ittertal, um nach dem Gefleckten Knabenkraut zu suchen, dass er zusammen mit V. Hasenfuß in einem Baugebiet ausgegraben und hierher umgesiedelt hatte. Das war vor etwa zehn Jahren – oder doch schon etwas länger? „Damals waren es zwanzig Pflanzen“, erinnerte sich Hans-Werner. Wie wir wissen, bleibt die Umsiedlung von Orchideen meist ohne Erfolg. In diesem Fall hatte es anfangs funktioniert, jedoch wurde der Bestand kontinuierlich geringer.

Nach dem Motto, wer keine Mühe scheut, wird dafür auch belohnt, wurden wir nach langer Suche fündig. Wir haben zwei prächtige Exemplare zwischen sehr vielen Herbstzeitlosen entdeckt. Wer die große Wiese im Ittertal kennt, weiß, der Fund war ein Glücksfall für uns.

Während der Suchaktion ist uns aufgefallen, dass es eine riesige Insektenpopulation auf dieser großen Feuchtwiese gibt. Neben verschiedenen Schmetterlingen gibt es viele Heuschreckenarten und jeweils große Mengen davon. Bei diesem reichlichen Nahrungsangebot sollte man vermuten, dass hier viele Amphibien auf der Lauer liegen würden, um sich satt zu fressen. Das ist offensichtlich leider nicht so. Außer einer überfahrenen Kröte auf der Zufahrtsstraße zur Mühle haben wir leider keine Amphibien gefunden. Das ist traurig, aber ein anderes Thema.

Roesels Beißschrecke (Roeseliana roeselii)
Rostfarbiger Dickkopffalter (Ochlodes sylvanus)
Heuhechel-Bläuling (Polyommatus icarus)
Geflecktes Knabenkraut (Dactylorhiza maculata)
Herbst-Zeitlose (Colchicum autumnale)

Die Herbst-Zeitlose ist sehr giftig !!!

Insbesondere die Blüten, die im Spätherbst erscheinen und wie große Krokus-Blüten aussehen, enthalten die meisten Giftstoffe.

Das Gift der Pflanze: Colchicin,  es wird heute noch als Medizin zur Behandlung von akuten Gichtanfällen verwendet. 

Fazit: Wir waren einerseits enttäuscht, andererseits jedoch erfreut darüber, wenigstens zwei Orchideen gefunden zu haben. Die Gräser waren sehr hoch und dicht gewachsen, so dass den kleineren Pflanzen das Licht fehlt. Im Herbst müssten zumindest Teile der Wiese einmal sehr kurz gemäht und die Mahd abgetragen werden. Das könnte dazu beitragen, die Wachstumschancen für die Knabenkräuter zu verbessern. Dafür gibt es jedoch keine Garantie.

Fotos: Jürgen Jaeger.
Alle Aufnahmen wurden bei diesem Besuch im Ittertal gemacht.