Flower power in the city: Mehr Insekten, weniger Kosten

So kann’s gehen: Blühstreifen statt exotischer Gehölze. Quelle: journals.plos.org)

In städtischen Gebieten ist die Schaffung einheimischer Wildblumenwiesen eine Option, um Insekten zu fördern und die Unterhaltungskosten für städtische Grünflächen zu senken. Eine neue Studie der TU Darmstadt zeigt die Auswirkungen der Umwandlung von Pflanzungen am Straßenrand – von exotischen Sträuchern in Wildblumenwiesen.
Die Autoren der Studie untersuchten die Häufigkeit von 13 Arthropodentaxa – u.a. Spinnen, Heuschrecken, Bienen und Ameisen, Zikaden, Käfer sowie die Änderung der Unterhaltungskosten. Untersuchungsgebiet war Riedstadt im Kreis Groß-Gerau im südlichen Rhein-Main-Gebiet, eine Kleinstadt mit knapp 24.000 Einwohnern
In der Untersuchung wurde der Einfluss des Vegetationstyps (Wiese / Gehölze), des Alters der Wiese, der Größe, des Standorts (Entfernung zur Stadtgrenze) und des Mähregimes bewertet. Untersucht wurde mittels Bodenfallen und Saugproben. Die Anzahl der Arthropoden auf Wiesen war in Bodenfallen um 212% und in Saugproben um 260% höher als in den Gehölzflächen. Die erhöhte Anzahl von Arthropoden auf Wiesen war für die meisten Taxa unabhängig von der Größe und Isolation der Grünflächen. Das Mähregime wirkte sich jedoch stark auf mehrere Insektengruppen aus, wobei die Arthropodendichte im Vergleich von ungemähten zu gemähten Wiesenflecken um 63% zunahmen. Die Kosten für die Pflege von Grünflächen waren auf Wiesen fünfmal niedriger als auf Vergleichsflächen.
Die komplette Studie:
Mody K, Lerch D, Müller A-K, Simons NK, Blüthgen N, Harnisch M (2020) Flower power in the city: Replacing roadside shrubs by wildflower meadows increases insect numbers and reduces maintenance costs. PLoS ONE 15(6): e0234327. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0234327
Eine niederländische Zusammenfassung findet sich im Newsletter „Nature Today“ vom 13. Juli 2020