Spatzen in Haan
Stadtvögel im Blick – Der Haussperling („Spatz“)
von Sigrid & Joop van de Sande
Der Name sagt es schon: Haussperlinge gehören zu Häusern. Sie sind so mit den Menschen verbunden, dass sie eigentlich nicht aus unserem Stadtbild wegzudenken sind. Doch es steht schlecht um sie. Ecken mit wilden Kräutern und verlassene Gärten, in denen Spatzen Insekten und Sämereien finden können, sind in unseren Städten größtenteils verschwunden. Es gibt weniger Hecken, Sträucher und Efeu. Bei den modernen Häusern ist kein Platz mehr unter den Dachpfannen, so dass sie dort keine Nester mehr bauen können.
Der Bestand des Spatzes in Deutschland hat von 1990 bis 2006 merklich abgenommen. Ohne nachhaltige Verbesserungen der Lebensbedingungen muß diese Vogelart voraussichtlich schon bald als gefährdet eingestuft werden (Quelle: Vögel in Deutschland – 2008).
Aber Sie können einiges tun!
- Hecken anpflanzen und erhalten
- Zäune und Mauern mit Efeu begrünen
- Nistkästen aufhängen
- Spezielle Nisthilfen am Dach anbringen
- Brutplätze unter Dächern schützen und erhalten
- Dacharbeiten und Renovierungen der Fassade außerhalb der Brutsaison vornehmen
- Freihalten und Neuschaffen von brachliegenden Kleinflächen
- Badestellen oder einen Teich im Garten anlegen
- Spatzenfunde melden!
- Schmetterling‐, Vogel‐, Fledermaus‐freundlicher Garten / Balkon (Pflanzenliste zum Download)
Hecken anpflanzen
Hecken sind wichtig, um sich dort zu treffen und bei Gefahr sich zu verstecken. Immer öfter verschwinden Hecken, um die Kosten für Gartenpflege zu senken. Sie werden durch Holzzäune ersetzt. In der Stadt bilden Hecken wichtige Grünelemente, die verschiedenen Vogelarten und Insekten Schutz bieten. Sie fangen Staub auf und bieten bei Hitze angenehme Kühlung. Zäune und Mauern mit Efeu begrünen. Auch dicht begrünte Zäune und Fassaden werden als Versammlungsplätze angenommen, um sich zu verstecken, aber auch um dort zu nisten. Zahlreiche Insekten und Spinnen, die dort ihren Lebensraum haben, sind wichtige Futterquellen für Spatzen und andere Vögel.
Kleinflächen erhalten oder neu anlegen
Überall in der Stadt gibt es kleine Flächen, für die es keine Bestimmung gibt. Auf diesen brach liegenden Grundflächen wachsen oft vielfältige Kräuter, die Samen produzieren. Diese Samen, aber auch die Insekten, die auf diesen Pflanzen leben, sind oft ganz wichtige Futterquellen für Spatzen.
Nistkästen aufhängen
Es verschwinden immer mehr Nistgelegenheiten. Spatzen brüten vor allem in Löchern und Spalten von Mauern und unter Dachpfannen. Durch die stärkere Isolierung der Häuser verschwinden diese Ecken. Nistkästen bieten da eine Alternative. Haussperlinge sind echte Koloniebrüter, am liebsten wohnen sie dicht beieinander. Hängen Sie darum mehrere auf, es gibt sie bei der AGNU und dem NABU, man kann sie aber auch selbst bauen!
» Zum Selberbauen: Bauanleitung für ein Spatzenhotel als .pdf
Spezielle Nisthilfen am Dach anbringen
Die „Vogelvide“ wird an der unteren Reihe der Dachpfannen angebracht. Einfach gesagt sind Vogelviden flache Kunststoffnistkästen für mehrere Spatzenfamilien. Maßgeschneiderte Einflugöffnungen ermöglichen den Zugang. Erhalt und Schutz von Nistplätzen unter dem Dach
Versuchen Sie, Nistplätze unter dem Dach zu erhalten oder ersetzen Sie sie nach den Renovierungsarbeiten. Sollten diese während der Brutsaison geplant sein, versuchen Sie zu verhindern, dass dort Sperlinge brüten. Ab der 2. von Augusthälfte sind Renovierungen kein Problem mehr. Wenn Sie dann neue Nistgelegenheiten angeboten haben, können die Spatzen im folgenden Jahr dort wieder brüten – vermeiden Sie grundsätzlich Störungen brütender Vögel.
Zufüttern
Vor allem am Ende des Winters wird für Vögel in Städten das Futter knapp. Mit Fütterungen kann vielfach ein Spatzenleben gerettet werden!
Erhalten und Neuschaffen von brachliegenden Kleinflächen
Brachliegende Flächen bieten, auch wenn sie klein sind, wertvolle Samen von Wildpflanzen. Sie ziehen Pflanzen und Insekten an, Futterquellen für Alt und Jung.
Badestellen oder einen Teich im Garten anlegen
Spatzen brauchen Wasser nicht nur um zu Trinken, sondern auch, um ihr Federkleid in Topform zu halten. Mit Wasserstellen im Garten kann man schnell Spatzen anziehen. Legen Sie darum einige Pfützen an, in denen sie baden können. Auch Sandbäder sind sehr beliebt.
Spatzen gesehen in Haan? Bitte melden!
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Die Haaner Spatzenkarte
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Infos und Links
Schmetterling‐, Vogel‐, Fledermaus‐freundlicher Garten / Balkon (Pflanzenliste zum Download)
Vögel in Ihrem Garten (.pdf)
www.nabu.de/aktionenundprojekte/stadtklimawandel/index.html
» Zum Selberbauen: Bauanleitung für ein Spatzenhotel als .pdf
Artikel: Wo sind die Spatzen in Haan? (RP-online, 29. Juli 2009)